Kuschelige Pullover, weiche Schals, Socken und andere wärmende Accessoires sind aus der Herbst- und Wintergarderobe nicht wegzudenken. Was gibt es an kühlen Tagen Schöneres, als es sich in gemütlichen Kleidungsstücken aus Merino-, Schaf oder Angorawolle bequem zu machen. Neben dem Wohlfühlfaktor weist Woll- und Strickmode zudem ein weiteres grosses Plus auf: Sie lässt sich im Alltag vielfältig stylen. Welche weiteren Eigenschaften Wolle bietet und was Du bei der Pflege Deiner Wollkleidung beachten solltest, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Strick- und Wollkleidung kann unterschiedliche Ursprünge haben: Die vielseitigen Naturfasern kommen am häufigsten als Baumwolle oder Baumwoll-Mischgewebe vor. Kleidung aus diesen Materialien ist besonders pflegeleicht, während andere Wollarten ein wenig mehr Zuwendung benötigen. Darüber hinaus sind einige Varianten auch tierischen Ursprungs und bringen unterschiedliche Vorteile mit:
Schafwolle wird in feine, mittelfeine und grobe Wollarten unterschieden. Während sich rauere Varianten, beispielsweise vom Bergschaf, weniger zur Herstellung von Mode, sondern vielmehr von Teppichen eignet, ist mittelfeine Schurwolle besonders wenig anfällig gegenüber Schmutz und wird gern zum Filzen und zum Teil für Kleidung aus Schafwolle verwendet.
Merinowolle siedelt sich bei den feinen, edlen Wollarten an und stammt vom Merinoschaf, das ursprünglich in Spanien beheimatet war. Mittlerweile ist es vor allem in Neuseeland und Australien anzutreffen. Hier lebt es unter milden Wetter- und Witterungsbedingungen, sodass die Tiere ein besonders weiches, feines Fell ausbilden. Merinowolle trägt sich daher besonders angenehm auf der Haut und eignet sich für edle Wollpullover und -schals. Zudem ist die Faser aufgrund ihrer temperaturausgleichenden Eigenschaften auch bei der Herstellung von Outdoor-Sport-Kleidung sehr beliebt.
Von den Schafen der schottischen Shetlandinseln stammend, ist diese Wollart aufgrund des dort herrschenden Klimas sehr weich und wärmend. Durch die krause Faserstruktur gilt sie darüber hinaus als äusserst robust.
Diese seltene und feine Wollart ist nach dem Angorakaninchen mit langem und schnellwachsendem Haar benannt. Es weist eine sehr weich-flauschige, lufthaltige Faserstruktur auf, die in den Zwischenräumen Wärme besonders gut speichert und abgibt, kann jedoch gerade am Anfang etwas stärker fusseln.
Anders als der Name vermuten lässt, wird Mohairwolle nicht aus dem Fell der Mohairziege gewonnen, sondern aus dem Haar der Angoraziege. Im direkten Vergleich zur Angorawolle kann diese Wollart etwas grober wirken, ist jedoch in der Modewelt sehr hochgeschätzt, da sich die langen Fasern sehr gut färben lassen und einen eleganten Glanz aufweisen. Zudem besticht sie mit einer sehr weichen Haptik und bringt noch zwei weitere Vorteile mit: ihre antibakteriellen und wasserabweisenden Eigenschaften.
Die flauschigen Alpakas stammen aus Südamerika, grasen dort vorwiegend im Hochland von Peru, Bolivien und Chile und sind mit Kamelen und Lamas verwand. Nachdem sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast ausgestorben waren, sind sie mittlerweile auch hierzulande beheimatet. Kleidung aus Alpakawolle ist ebenfalls sehr beliebt, da auch sie an kalten Wintertagen wärmt und sich kuschelweich anfühlt. Zudem besticht sie mit einem edlen Glanz, ist besonders leicht, strapazierfähig und eignet sich durch das nicht vorhandene Wollfett ebenfalls sehr gut für Allergiker.
Eine der bekanntesten und beliebtesten Wollarten stammt von der Kaschmirziege. Sie zeichnet sich durch besonders hohen Tragekomfort aufgrund der weichen Haptik, hochwertige Qualität und edle Optik aus. Da eine Ziege pro Jahr nur etwa 200 Gramm Wolle abgibt, für einen Pullover jedoch bis zu 1000 Gramm Garn benötigt werden, gilt sie zudem als äusserst kostbar. Die feinen Fasern sind sehr anschmiegsam und wärmen an kalten Tagen damit sogar bis zu sechs Mal besser als Schafswolle. Ein weiteres Plus bietet Kaschmir ausserdem noch: In beheizten Räumen oder bei steigenden Temperaturen überzeugt er mit seinen wärmeregulierenden Eigenschaften. Das macht ihn auch an einem milden Sommerabend zum perfekten Begleiter.
Die oben aufgelisteten Wollarten bieten bereits einen ersten Überblick über die verschiedenen Eigenschaften je nach Ursprung der tierischen Naturfaser. Ihnen gemein ist der wärmeisolierende Charakter – wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt.
Wolle weist einige positive Eigenschaften auf:
Je nachdem, aus welcher Wollart Dein Kleidungsstück besteht, überwiegen unterschiedliche Vorteile. Schafwolle ist beispielsweise besonders schmutzabweisend. Dank der temperaturausgleichenden Eigenschaften und der Fähigkeit, viel Feuchtigkeit aufzunehmen und sie an die Umgebung abzugeben, ist sie zudem sehr funktional: So fühlt sich das Kleidungsstück auf der Haut trotzdem trocken an. Dagegen gelten Merino-, Mohair- und Kaschmirwolle als besonders modisch und überzeugen neben der kuschelweichen Haptik mit edler Qualität, die sichtbar und fühlbar ist. Bei Alpaka- und Shetlandwolle hingegen liegt der grösste Vorteil im leichten Gewicht bei maximaler Strapazierfähigkeit.
Wolle bietet in den meisten Fällen einen sehr hohen Tragekomfort und bringt viele funktionale Vorteile mit. Dennoch kann es sein, dass sich Deine Kleidung aus Wolle kratzig anfühlt, gerade, wenn Du sensible Haut hast. Dabei kommt es vor allem auf den Ursprung des Garns und die Zusammensetzung an. Wenn Du weisst, dass Du ein etwas empfindlicheres Hautgefühl hast, lohnt es sich, beim Kauf einen besonderen Fokus auf Qualität und Verarbeitung zu legen. Dies ist ohnehin ratsam, weil Wollkleidung vereinzelt auch zu Fussel- und Knötchenbildung neigen kann. Wolle ist im Allgemeinen nicht sonderlich pflegebedürftig. Müssen doch einmal hartnäckigere Flecken entfernt werden, ist eine sanfte Behandlung des Materials wichtig – damit Dein liebstes Wolloberteil nicht bei falschem Handling in der Waschmaschine einläuft.
Zunächst einmal ist Wolle sehr pflegeleicht. Aufgrund der schmutz- und geruchsabweisenden Fähigkeiten nimmt das Material in den meisten Fällen unangenehme Gerüche oder Flecken erst gar nicht an, denn sie ziehen nicht in die Faser ein, sondern perlen an der Oberfläche ab. Dieser Effekt ist auch als Selbstreinigung von Wolle bekannt. Häufig reicht daher das Ausschütteln und Auslüften der Kleidungsstücke bereits aus und du sparst Dir den Waschgang in der Maschine. Hierzu legst Du das Kleidungsstück je nach Bedarf über Nacht oder für mehrere Tage waagerecht auf den Wäscheständer – idealerweise an der frischen Luft. Je nach Empfindlichkeit des Materials kannst Du Deine Kleidung aus Wolle auch während des Lüftens nach dem Duschen auf einem Kleiderbügel ins Badezimmer hängen – der Luftaustausch erledigt dann den Rest für Dich. Doch Achtung: Aufhängen solltest Du Deine Lieblingsteile aus Wolle nur, wenn sie trocken ist. Im nassen Zustand kann sich das Material verziehen oder verformen.
Grundsätzlich solltest Du Deine Kleidung aus Wolle so selten wie möglich waschen. Sollte es doch einmal nötig sein, orientiere Dich immer zunächst an den Angaben im Pflegeetikett. Je nach Wollart gilt:
Solltest Du Dich für das Waschen Deiner Wollkleidung per Hand entschieden haben, gilt: Bitte nicht rubbeln oder auswringen. Drehe das Kleidungsstück auf links und lasse es zusammen mit ein wenig Fein- oder Wollwaschmittel in lauwarmem Wasser einweichen. Hinweis: Unsere Tipps zum Waschen der Wollkleidung beziehen sich auf die reine Naturfaser. Für verschiedene Garnmischungen bitte an den Angaben im Herstelleretikett orientieren.
Da das Material in nassem Zustand recht sensibel ist, ist hier ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Sollte sich Dein Wollpullover beim Waschen etwas verzogen haben, kannst Du ihn, solange er feucht ist, vorsichtig in Form ziehen. Das geht relativ einfach und wird durch das Gewicht der nassen Fasern noch erleichtert. Aus diesem Grund solltest Du Deine Wollwäsche nicht aufhängen. Stattdessen empfiehlt es sich, sie waagerecht liegend auf dem Wäscheständer auszubreiten und trocknen zu lassen. Am besten legst Du noch ein Handtuch darunter, das die Feuchtigkeit aufnimmt und dem Abzeichnen der Streben des Wäscheständers im Gewebe entgegenwirkt.
Kleidung aus Wolle ist leider ein willkommenes Plätzchen für Motten. Um diese während der warmen Jahreszeit von Deinen Lieblingsstücken fernzuhalten, eignen sich Vakuumbeutel aus Plastik besonders gut. Papp- oder Kunststoffkartons sind ebenfalls eine gute Option. Achte im Allgemeinen darauf, dass der Lagerort für Deine Wollkleidung nach Möglichkeit dunkel, sauber, trocken und kühl sein sollte. So beugst Du den ungebetenen Gästen im Kleiderschrank am besten vor.
Hast Du bereits Dein Lieblingsstück aus Wolle gefunden? Falls nicht, stellen wir Dir drei coole Woll-Kombis vor, die Dich zuverlässig an kalten Tagen begleiten:
1. Die Winter-Essentials
Dass Wolle besonders gut warmhält und sich durch eine besonders edle Optik auszeichnet, ist nun kein Geheimnis mehr. Wieso dann nicht bei den täglichen Begleitern in der kalten Jahreszeit auf dieses Material zurückzugreifen? Ein Wollmantel verhilft Dir sowohl im Alltag als auch zu besonderen Anlässen stets zu einem modernen Auftritt. Dazu kombinierst Du Klassiker wie Schal und Mütze. Doch wie wäre es einmal mit einem angesagten Stirnband in kuschliger Ausführung als Eyecatcher?
▶ Damenbekleidung aus Wolle ▶ Herrenbekleidung aus Wolle
2. Lässiger Klassiker
Um einen komfortablen Look für jeden Tag zu kreieren, bedarf es manchmal gar nicht viel Aufwand: Die Kombination aus Deiner Lieblingsjeans mit einem modischen Wollpullover aus weichem Garn und edler Qualität sorgt im Alltag bereits für den Wohlfühlfaktor. Für abwechslungsreiche Akzente sorgst Du mit einem passenden Gürtel mit auffälliger Schnalle.
▶ Wollkleidung für Damen entdecken ▶ Wollkleidung für Herren entdecken
3. Schick im Business
Zu einem smarten Look, der perfekt ins Büro passt, verhilft Dir eine Wollhose in klassischem Schnitt und mit Bügelfalte. Im Zusammenspiel mit einer eleganten Bluse oder einem zurückhaltenden Rollkragenpullover und Blazer oder Sakko wird daraus mühelos ein komfortables und edles Outfit, dass Dich souverän zum nächsten Meeting begleitet.
Was tun, wenn Wolle kratzt?
Durch die raue Oberfläche des Naturmaterials kann sich Wolle auf sensibler Haut etwas kratzig anfühlen. Dagegen können klassische Hausmittel helfen: Eingewickelt in eine Plastiktüte legst Du Dein Kleidungsstück aus Wolle über Nacht in den Tiefkühler. Dieser Tipp mindert das Kratzen, ohne Schäden am Material hervorzurufen. Da Du beim Waschen von Wolle auf Weichspüler verzichten solltest, kannst Du stattdessen bei der Handwäsche zu mildem Babyshampoo greifen, um eine weiche Haptik zu fördern.
Was ist die wärmste Wolle?
Zu den wärmsten Wollarten gehören Angora- und Kaschmirgarne. Sie zeichnen sich durch eine besonders feine Faserstruktur aus, in deren Zwischenräumen die Wärme sehr gut gespeichert und an die Umgebung abgegeben werden kann. Zu den wärmsten Wollarten gehört zudem auch Alpakawolle. Was hält wärmer: Kaschmir oder Merino? Aufgrund der wärmeisolierenden Eigenschaft dank der feinen Fasern und schmalen Zwischenräume liegt Kaschmir im direkten Vergleich mit Kleidung aus Merinowolle vorne. Damit wärmt Kaschmir bis zu sechs Mal besser als Schafwolle. Dagegen hat Merinowolle in puncto Preis die Nase vorn – sie ist günstiger als die edle Kaschmirwolle.
Was tun, wenn Wolle nach dem Waschen eingelaufen ist?
Wenn Du Deine Wolllieblinge bei zu hohen Temperaturen gewaschen hast – 30 Grad können je nach Garn schon zu viel sein –, kann es passieren, dass sie einlaufen und das Material zusammenschrumpft. In diesem Fall kann es helfen, das Kleidungsstück aus Wolle etwas in Form zu ziehen. Im besten Fall schafft das ein wenig Abhilfe, am sichersten ist es jedoch, beim Waschen von Wolle auf kühle Temperaturen unter 30 Grad zu setzen.
Kann ich Wolle schleudern?
Wollwäsche kann ruhig bei einer niedrigen, schonenden Zahl geschleudert werden, damit sie nicht tropfnass aus der Waschmaschine kommt. Etwa 600 Umdrehungen sollten bereits ausreichen. Wichtig ist es jedoch dabei, dass sich nur wenige Wollteile in der Maschine befinden, um unnötigem Reiben und dadurch einem Verziehen und Verfilzen des Materials vorzubeugen.
Wie kann ich Knötchen auf Wollpullovern entfernen?
Kleidung aus Wolle kann, insbesondere nachdem sie Reibung ausgesetzt war – beispielsweise an der Arminnenseite – sogenanntes Pilling aufweisen. Dabei bilden sich kleine Knötchen auf der Oberfläche des Gewebes. Um sie zu entfernen, kannst Du einen speziellen Pillingkamm zu Hilfe nehmen. Fahre mit den Zinken vorsichtig über das Textil und übe nur leichten Druck aus. So löst Du leicht die Fusseln aus dem Material heraus, ohne jedoch weitere Fasern zu lockern. Sollten noch kleinere Knötchen zurückbleiben, kann ein Fusselrasierer Abhilfe schaffen. Auch damit gehst Du vorsichtig über das Gewebe und entfernst das Pilling.
Jetzt kostenlos zum Newsletter anmelden und profitieren!
Jetzt kostenlos zum Newsletter anmelden und profitieren!